Freitag, 28. August 2009

Balibong und Uluwatu

Letzte Station: Kuta.
Zum Schluss brauchten wir doch wirklich noch ein paar Tage Urlaub vom Reisen. In der Touristenhochburg Kuta auf Bali versuchte sich Frani im Surfen und Paedi im Faulenzen. Beides happerte. Frani fiel vom Brett und Paedi konnte nicht ruhig auf dem Liegestuhl sitzen. Aber das Ganze ist noch ausbaufaehig :)...

Der Inhalt des Rucksacks wurde praktisch ausgetauscht - aus alt mach neu. Nun ist er wieder voll, dank ausgiebigem End-Shopping.

Dank Tamara und Joel konnten wir unserer Bequemlichkeit doch noch ein Schnippchen schlagen und stuertzten uns in ein erneutes Motorrad-Abenteuer nach Uluwatu (zu den richtig grossen Wellen). Das Surfen ueberliessen wir dort jedoch den Profis und beschraenkten uns aufs Zugucken von der Bar aus.

Ab Morgen machen wir wieder die Schweiz mit unseren Vespas unsicher und nicht mehr mit den Toeffs hier (gibts in der Schweiz auch Benzin aus Vodka-Flaschen?).

PS: Paedi hat da so eine tolle Badehose erworben (aus der Not heraus...) auf der Balibong anstatt Billabong draufsteht. Aber auch Frani hat kraeftig in den Topf gegriffen-die Bluemlishort steht Paedi aber besser :).

Samstag, 22. August 2009

Toeff-Tour de Bali

Bevor wir uns zu den schoenen, mit Touris ueberfuellten Straende von Suedbali begeben, wollten wir es nochmals wissen. Unsere Abenteuer- und Entdeckungslust war einfach zu gross, als dass wir uns einer organisierten (und ueberteuerten) Bustour durch Bali hingegeben haetten. So wurde kurzerhand fuer 3 Tage ein Toeff gemietet und die Insel auf eigene Faust erkundet.

Ans Ziel kamen wir immer, wenn auch auf Umwegen. Erstmals mussten wir uns daran gewoehnen, dass hier Linksverkehr herrscht und Schlagloecher sowie hinter Baeumen versteckte Strassenschildfer hoechste Aufmerksamkeit erfordern. Zudem gelten Hunde und Huehner auch als Verkehrsteilnehmer (mehr Hunde als Fussgaenger ueberqueren die Strasse) und ein Trauerzug einer Beerdigung kann problemlos fuer laengere Zeit den Verkehr aufhalten. Die Polizeikontrolle ueberstanden wir (dank unserem netten Laecheln?) auch ohne internationalen Fuehrerschein und unser Zimmer in Lovina haben wir quasi waehrend der Fahrt gebucht, beim Warten an einer roten Ampel.

Waehrend unserer ca. 600km langen Fahrt gab es dann auch so einiges zu sehen. Nach dem Lake Batur und dem Besakih Tempel ging es weiter in den Osten und Norden an die schwarzen Sandstraende von Amed und Lovina. Nach einem von Delfinen begleiteten Sonnenaufgang auf dem Meer gings quer durch Bali zurueck nach Ubud zu einem Seafood-Festschmaus zum Abschluss (inklusive Nussknacker als Besteck-Zusatz fuer das Aufknacken der Krabbe).

Donnerstag, 20. August 2009

Ubud und das Affentheater

In Ubud gibt es Affen und Theater. Beides haben wir gesehen. Vornehmlich getrennt. Wobei auch die Affen problemlos als Schauspieler durchgehen wuerden (wenn sie nur eine Banane kriegen). So kommt es im Monkey Forest nicht selten vor, dass einem ploetzlich ein Affe am Rucksack haengt oder ein kleptomanisch veranlagtes Exemplar einem die Hosensaecke leert. Die Affen betteln nicht um Bananen, nein sie holen sie sich einfach von den Touris (da bemerkt man die langjaehrige Erfahrung).

Eine durchaus komplexe Kost war dann das Theater (bzw. Tanzauffuehrung) am Abend. Unterstuetzt durch traditionelle, balinesische Klaenge wurde uns ein Teil der Ramayana Geschichte vorgetanzt.

Nach so viel Anstrengung fuer Kopf und Koerper musste mal noch ein Verwoehnprogramm her mit Massage, Peeling und Bluetenbad. Nach zweistuendiger Auszeit auf Massageliege und in Badewanne sind wir wieder gewappnet fuer die naechsten Abenteuer.

Dienstag, 18. August 2009

Gili Gili Gili

Wir haben doch tatsaechlich gedacht, wir schaffen es mit bloss einer Uebernachtung im Bus von Java zu den Gilis bei Lombok (man bedenke, dass wir ueber Bali nur so drueberflitzen wollten...). Mit dem Daehler Car und der Bodenseeflotte sicher durchfuehrbar, aber... Schlussendlich hatten wir eine Uebernachtung in Denpasar, eine in Senggigi und 2 Reisebegleiterinnen aus Grenoble mit dem selben Schicksal dazu, als wir endlich in Gili Meno (300 Einwohner) strandeten.

Paedi las noch nie soviel wie auf den Gilis und Frani fieberte vor sich hin (macht sie sonst nicht, liest auch lieber). So vergingen die Tage auf einer Insel, wo es weder Geldautomaten (andauernd diese Existenzaengste...) noch motorisierte Fahrzeuge gibt. Die regelmaessigen Stromausfaelle hatten zur Folge, dass die Taschenlampe am Abend rege benutzt wurde, um die richtigen Wege zu finden. Staendige Begleiter in unserem Bungalow waren uebrigens auch die beiden 30cm-Geckos (Dinosaurier? Babykomodowarane, die uns besuchen wollten, weil wir es nicht mehr zu ihnen schaffen?), welche zum Glueck noch schreckhafter waren als wir.
Ein bisschen Aktivitaet musste dann doch noch sein. Auf der Schnorcheltour mit Schildkroetengarantie (No Turtle-No Money) durften wir im tuerkisblauen Wasser mit bunten Fischli, Korallen, Geschlaenge und grossen Schildkroeten rumpaddeln.

Sonntag, 16. August 2009

Bromo

Dass eine mit 11 Stunden angekuendigte Busfahrt durchaus mal 3-4 Stunden laenger dauern kann, durften wir auf der Fahrt von Yogya zum Gunung Bromo feststellen. Gluecklicherweise kann Paedi auch auf der holperigsten Fahrt en Buch lesen, Francesca sah dafuer spannende 14 Stunden lang viel vom Land durch das Busfenster und berechnete die hohe Hustfrequenz ihres gruseligen Sitznachbars. Als waere die lange Fahrt noch nicht genug, fanden wir uns spaet abends am Fusse des Bromos ploetzlich bei einer Temperatur von etwa 4 Grad wieder. Haben es die restlichen 31 Grad nicht den Berg rauf geschafft? Mit Schrecken stellten wir fest, dass wir in den letzten 5 Wochen weder einen Pullover noch eine Jacke gebraucht hatten. Doch in den bisher unerforschten Tiefen unseres Rucksacks fanden wir doch noch je eine Jacke und einen Pulli, fein saeuberlich zusammengefaltet und unbenutzt (soagar das Waschmittel von zu hause konnte man noch riechen).

Um 3.30 Uhr frueh (Schlaf ade..) ging es mit dem Jeep los zum Aussichtspunkt um den Sonnenaufgang beim Bromo zu sehen. Dort angekommen bestaetigte sich unsere boese Vorahnung beim Anblick der ca. 80 anderen Jeeps. Beim Aussichtspunkt schien sich in den fruehen Morgenstunden die internationale Touristen-Elite mit Kameras in allen Groessen versammelt zu haben. Fuer die sehr kurze Nacht im feuchten, stinkigen Zimmer, fuer die schlechten, als Fried Noodle verkauften Spaghetti, fuer die elend langgezogene Anreise und die "klirrende" Kaelte (man wollte uns sogar Muetzen, Handschuhe, Wollsocken und Winterjacken verkaufen - ein Wunder dass es scheinbar nie Schnee gibt) wurden wir entschaedigt mit einem grandiosen Ausblick.

Samstag, 15. August 2009

Yogya und die Tempel

In Zentraljava erwarteten uns lustige Namen mit der Kuenstlerstadt Yogyakarta oder den Tempelanlagen Borobudur und Prambanan. In Yogya (Kurzname Yogyakartas - "Dschokdscha" gesprochen) ist beinahe jeder ein Kuenstler, so waren sogar die Waende unserer Unterkunft (inklusive aller Zimmer) mit psychadelisch anmutenden (aber durchaus sehenswerten) Motiven bemalt. Es stellte sich heraus, dass der Besitzer, welcher zugleich Maler dieser Werke ist, eigentlich hauptsaechlich Taetowierungen sticht und ausserdem acht renovierte, alte Vespas und Lambrettas aus den 60ern sein Eigen nennt - Francesca geriet richtig ins Schwaermen (laesst sich wohl eine importieren?). In den Strassen Yogyas wurden hauptsaechlich Batik Artikel zum Kauf angepriesen (Batik-Shirts, Roecke, Kleider, Bilder, Schals, einfach alles), ja die Stadt ist eine Batik-Hochburg. Auf dem lokalen Vogelmarkt konnten wir sogar feststellen, dass man hier sogar kleine Bibeli mit den buntesten Farben bemalt. Ob wir diesen Anblick lustig oder tragisch finden sollten, wissen wir noch heute nicht so recht.

Ausserdem haben wir bei den becak-Fahrern (Fahrradrikscha) einen scharfen Geschaeftssinn festgestellt. Moechte man eigentlich zu Fuss die Stadt erkunden und geht an einer Reihe von wartenden becaks vorbei, genuegt es nicht die ersten zehn abzuwimmeln. Auch der elfte in der Reihe quatscht einen an, fest im Glauben man habe nur auf ihn und seine Fahrradrikscha gewartet. Unseren Nerven zuliebe nahmen wir dann doch den 56sten und liessen ihn kraeftig strampeln.

Neben den klimatisierten Shopping-Tempeln Yogyas besuchten wir auch die nahegelegenen UNESCO Weltkulturerben Borobudur und Prambanan. Die beiden eindruecklichen Tempelanlagen (buddhistisch und hinduistisch) zeigten uns auf, dass auf der hauptsaechlich islamistisch gepraegten Insel Java frueher wi auch heute noch andere Religionen grossen Ein auf die Kultur und Gesellschaft haben.

Montag, 3. August 2009

Jakarta - Die grosse Durian

Angekommen in Jakarta (gemaess Lonely Planet die "grosse Durian" zu Deutsch "Stinkfrucht" - ja, die Frucht stinkt wirklich sehr!) verlassen wir sie nun nach 2 Tagen. Einiges haben wir gesehen, aber uns zieht es mehr in die weniger dicht bevoelkerten Plaetze dieses Landes (Bombenanschlag und Smog sei Dank). Viel besichtigt haben wir nicht - dafuer hatten wir zu wenig Zeit. Die Einheimischen haben uns voll beschaeftigt. Da waren zum Beispiel zwei Schulmaedchen, deren Englisch-Hausaufgaben wir machten (Thema: Interview mit Touristen), ein aelterer Herr, der uns viel ueber Indonesien erzaehlte und uns unbedingt nicht preisgeben wollte, warum er so gut Deutsch spricht und eine Gruppe muslimischer Frauen, die uns fuer "sehenswert" befand und Fotos mit uns schoss. Zum Dank fuers Foto wurde Frani von allen (!) gekuesst und Paedi an der Wange getaetschelt. :-)

Um in Jakarta rumzukommen gibt es neben den Taxis, dem modernen Bussystem und den eigenen zwei Beinen noch andere Moeglichkeiten. Da waere zum Beispiel das "Bajaj" (Indonesisches Pendant zum Thailaendischen Tuk Tuk) oder fuer weitere Strecken der Zug. Beim Zug wird kurzerhand beidseitig auf Tueren verzichtet, um das Ein- und Aussteigen moeglichst kurz zu gestalten (und dank Fahrtwind funktioniert so auch die "natuerliche" Air Condition). Zudem wird der Zug waehrend der Fahrt zum mobilen Markt (allerhand Getraenke und Snacks), zur fahrenden Buehne (Saenger mit tragbaren Lautsprechern), rasenden Moschee (laute Gebete) und Arbeitsplatz fuer Bettler. Hier laeuft noch was im Zug und die ganze Unterhaltung ist im Ticketpreis inbegriffen.

Ein wenig Ruhe vom ganzen Tohuwabohu findet man im Park um das National-Denkmal wo Familien den Sonntag verbringen. Viele Kinder lassen Drachen steigen und die geteerten Strassen werden von Jugendlichen (mangels Rasenflaechen) zu unzaehligen, kleinen Fussballfeldern umfunktioniert. Indonesien hat sich uns in Jakarta im besten Licht praesentiert (Durian? Papperlapapp!) und wir freuen uns auf unsere weitere Erkundung des Landes.

Samstag, 1. August 2009

Good morning Vietnam...

... heisst es fuer uns heute zum letzten Mal. Unsere Zeit hier in Vietnam ist leider um. Kaum zu glauben, dass wir schon 4 Wochen unterwegs sind, die vollen Foto-Speicherkarten bestaetigen jedoch diese Tatsache (Nachschub haben wir zwangslaeufig schon besorgt). Natuerlich werden wir unser geliebtes Kong Do vermissen und gibt es wohl auch in Indonesien den leckeren Lemon Juice fuer Francesca? Trotzdem freuen wir uns auf die Weiterreise, besonders dank dem guenstig erstandenen Indonesia-Lonely Planet auf dem - aehmm - "Markt" (nicht nur Markenklamotten werden hier kopiert). :)

Weiter gehts also nach Indonesien, wir starten heute in Jakarta. Im Flugzeug werden wir bestimmt noch ein "Trittst im Morgenrot daher.." anstimmen, das Schweizer Faehnli ist jedoch leider nicht im Gepaeck (jaja, man muss halt Opfer bringen bei der Reise mit nur einem Rucksack fuer zwei). Darum hier als Ersatz die vietnamesische Fahne. Lasst doch bitte fuer uns beide in der Schweiz ein paar Racketli ab (in Jakarta wuerde das momentan wohl nicht besonders gut ankommen).

Ab morgen muessen wir uns also umstellen, denn nun heisst es Halo statt "Xin chao" (Hallo), "Terima kasih" statt "Cam on" (Danke) und Bir statt Bia (Bier). Ausserdem zahlt man mit Rupiah statt Dong - schade, wir hatten uns doch schon fast an den Wechselkurs gewoehnt.. Natuerlich werden wir jedoch auch das hinkriegen und hier weiterhin von unseren Erlebnissen auf unserer Reise berichten.